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Kilmainham Gaol

Ein Besuch in Kilmainham gewährt Ihnen einen bewegenden und authentischen Blick in die dunkleren Seiten der irischen Vergangenheit
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Historische Wahrzeichen
Dublin
30 Min. vom Flughafen Dublin
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Obwohl es bereits seit fast 100 Jahren nicht mehr als Haftanstalt dient, lässt der Anblick des grau-gewaltigen Kilmainham Gaol noch immer erschaudern.

Es wurde 1796 als Gefängnis der Grafschaft Dublin eröffnet, doch auch politische Gefangene waren während des irischen Unabhängigkeitskriegs hier inhaftiert. 1924 wurde es geschlossen, nachdem es jahrhundertelang Schauplatz zentraler politischer Geschehnisse gewesen war und bedeutende Figuren der irischen Geschichte in Gewahrsam gehalten hatte.

Fast wäre Kilmainham sogar für immer verschwunden – zu sehr schmerzte die Vergangenheit. Doch glücklicherweise setzten sich einige Historiker mit Weitblick für seinen Erhalt ein, und so steht Kilmainham Gaol, geradezu wie ein Mahnmal, bis heute. Dieser überwältigende und erschütternde Ort ist eine der meistbesuchten Sehenswürdigkeiten von Dublin. Deshalb sollten Sie Ihre Besichtigung auch unbedingt im Voraus buchen.

Kilmainham Gaol Museum Visitor Centre, Inchicore Road, Kilmainham, Dublin 8, Ireland. D08 RK28
+35314535984
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Kilmainham Gaol, Dublin

Wer wurde hier gefangen gehalten?

Die Geschichte des modernen Irland steckt in jedem Mauerstein von Kilmainham. Von der Rebellion von 1798 bis zum irischen Bürgerkrieg 1922-23 wurden hier politische Gefangene inhaftiert (und manchmal sogar hingerichtet). Daneben waren auch tausende ganz gewöhnliche Leute aus ganz Irland hier gefangen, die der unterschiedlichsten Verbrechen verurteilt wurden und nach Australien deportiert werden sollten.

Diese armen Seelen waren in einem von zwei Flügeln untergebracht. Der ältere von beiden, der Westflügel, befindet sich bis heute im Originalzustand und jagt jedem Betrachter nach wie vor einen Schauer über den Rücken. Hier waren politische Gefangene und die ärmsten Verbrecher eingesperrt, die zur Zeit der Großen Hungersnot oft wegen Lebensmitteldiebstahl verurteilt wurden, und fristeten ein schweres Dasein.

Kilmainham diente auch als Schuldnergefängnis und war nach der großen Hungersnot zum Bersten voll.

National Geographic

Im Vergleich dazu erscheint der Ostflügel geradezu hell und luftig – doch luxuriös ging es auch hier nicht im geringsten zu. Die Gittergänge und scheppernden Zellentüren entsprechen der klassischen Gefängnisstruktur, in der die Gefängniswärter jederzeit ein Auge auf die Sträflinge haben. Der Anblick kommt Ihnen irgendwie bekannt vor? Wahrscheinlich deshalb, weil er bereits in vielen Filmen zu sehen war, wie zum Beispiel „Im Namen des Vaters“, „Michael Collins“ und sogar „Paddington 2“.

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Kilmainham Gaol, Dublin

Leben hinter Schloss und Riegel

Man sollte meinen, dass ein Ausflug nach draußen eine Wohltat darstellt, doch im Stonebreakers Yard gab es wenig Grund zur Freude. Hier quälten sich die inhaftierten Männer, die zu Zwangsarbeit verurteilt wurden, im Steinbruch. Doch damit noch nicht genug der düsteren Grausamkeit: Hier wurden 1916 außerdem die Anführer des Osteraufstands hingerichtet.

Die engagierten Tourleiter nehmen Sie mit auf eine sehr nachdenklich stimmende Besichtigung durch dieses gespenstisch anmutende Gefängnis, das heute der größte leerstehende Bau seiner Art in ganz Europa ist.

Lonely Planet

Zur spirituellen Stärkung der Häftlinge gab es zwei Kapellen – eine katholische und eine evangelische. Doch auch dort gab es Tragödien. In der katholischen Kapelle ehelichte Joseph Plunkett, einer der Anführer des Osteraufstands, seine Verlobte Grace Gifford – nur wenige Stunden vor seiner Hinrichtung.

Kilmainham Gaol, Dublin

Von links nach rechts: Der Ostflügel, Außenansicht von Kilmainham Goal; Außengelände des Gefängnisses bei den Toren des Royal Hospital (Irish Museum of Modern Art) (im Hintergrund zu sehen), Gefängnishof

Ausstellungen und Informatives

Heutzutage geht es im Gaol jedoch deutlich hoffnungsvoller zu – und das nicht nur, weil man inzwischen frei kommen und gehen kann! Im obersten Stockwerk finden Sie Ausstellungen zu den politischen Gefangenen der Welt, wie zum Beispiel zu Nelson Mandela oder auch den Anstrengungen der Suffragettenbewegung.

Treten Sie wieder nach draußen und genießen Sie die frische Luft beim Blick auf den Phoenix Park und Dublin. Nicht weit von hier können Sie das Royal Hospital besuchen, wo sich heute das Irish Museum of Modern Art befindet, oder hängen Sie bei einem Kaffee im moderneren Ambiente des Loaf Café Kilmainham oder Storyboard in Islandbridge in Ruhe Ihren Gedanken an die Vergangenheit nach.

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